11.11.2019

Wirtschaftliche Lage der norddeutschen Händler und Dienstleister kühlt weiter ab – Auszubildende dringend gesucht

Pressemitteilungen | Studien

Groß- und Außenhändler sowie Dienstleister im Norden haben erneut einen Rückschlag zu verkraften: Die Unternehmen erreichten im 3. Quartal 2019 ein nominales Umsatzplus von 0,6 %, real lag das Umsatzplus nur bei 0,1 %. Im Quartal zuvor waren es nominal 0,9 % (real: -0,7 %). Der AGA-Indikator fiel gegenüber dem 2. Quartal 2019 von 114,9 auf 107,2 Punkte. Auch die Aussichten trüben sich weiter ein: So erwarten nur noch 25 % der Unternehmen bis 31. März 2020 einen höheren Umsatz (Vorquartal: 34 %). Einen höheren Gewinn prognostizieren 12 % der Betriebe (Vorquartal: 19 %).

„2019 ist ein Jahr des Übergangs: Die Unternehmen konnten ihre realen Umsätze nicht erhöhen und in vielen Bereichen haben wir es mit einer wirtschaftlichen Eintrübung zu tun“, sagte AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse heute bei der Vorstellung der aktuellen Konjunkturumfrage. „Aktuell gibt es einige Betriebe, die massiv leiden und andere, die mit der richtigen Strategie, den richtigen Produkten in den richtigen Märkten weiterhin sehr ordentliche Geschäfte machen.“ Besonders gelitten hat im 3. Quartal 2019 der Export, dessen Indikator sich von 117,8 auf 94,9 Punkte verschlechterte.

„Wir hoffen darauf, dass die vielfältigen Strafzölle, die Brexit-Ungewissheit, die politischen Unruhen in Lateinamerika und die vielfältigen weiteren Unsicherheitsfaktoren nicht weiter zunehmen. Die norddeutschen Händler zeichnen sich durch Flexibilität und Einsatzfreude aus, mit der sie auch die aktuelle Situation bewältigen werden“, sagte Dr. Kruse.

Die AGA-Umfrage ergab ebenfalls, dass 29 % der norddeutschen Unternehmen in diesem Jahr ihre Ausbildungsstellen nicht passgenau besetzen konnten (Vorjahr: 30 %) und 28 % haben jetzt noch freie Ausbildungsplätze (Vorjahr: 20 %). Darüber hinaus ergab die Umfrage, dass 2019 bei rund 5 % der Betriebe die Investitionen höher ausgefallen sind als geplant (Vorjahr: 5 %), bei 8 % geringer (Vorjahr: 4 %) und bei 87 % so wie geplant (Vorjahr: 81 %).

Dienorddeutschen Bundesländer: Im 3. Quartal 2019 sank in Hamburg der Umsatz um nominal -0,5 % (real: -0,4 %), in Niedersachsen stieg er um nominal 3,3 % (real: 1,6 %), in Bremen stieg er um nominal 0,6 % (real: -2,2 %), in Mecklenburg-Vorpommern um nominal 2,5 % (real: 1,2 %) und in Schleswig-Holstein nominal um 2,8 % (real: 1 %).

Der AGA Unternehmensverband vertritt die Interessen von 3.500 Mitgliedsunternehmen in Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. In diesen Unternehmen sind rund 150.000 Mitarbeiter beschäftigt. Mit einem Jahresumsatz von 288 Milliarden Euro ist der gesamte Groß- und Außenhandel eine der Schlüsselbranchen in Norddeutschland.

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