05.06.2023

Wachstum durch Übernahmen im Mittelstand – Finanzierungspotenzial als Ausgangspunkt für Ihre Wachstumsstrategie

Nachrichten | CB Artikel

Unternehmensübernahmen und Zukäufe werden häufig mit DAX- oder MDAX-Konzernen in Verbindung gebracht. Dabei kann die Übernahme von anderen Unternehmen für viele mittelständische Unternehmen eine attraktive Möglichkeit sein, ihre Wachstumsstrategie zu beschleunigen und die eigene Wettbewerbsposition zu stärken.

Unternehmensübernahmen und Zukäufe werden häufig mit DAX- oder MDAX-Konzernen in Verbindung gebracht. Dabei kann die Übernahme von anderen Unternehmen für viele mittelständische Unternehmen eine attraktive Möglichkeit sein, ihre Wachstumsstrategie zu beschleunigen und die eigene Wettbewerbsposition zu stärken.

Natürlich ist die Suche nach einem geeigneten Zielunternehmen in diesem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld nach wie vor keine leichte Aufgabe. Die objektiv sinkenden Bewertungen sind für potenzielle Verkäufer attraktiver Unternehmen derzeit nicht immer überzeugend.

Doch darin liegt derzeit die Chance. Reine Finanzinvestoren müssen ihre Kaufpreisangebote häufig auf Basis einer stand-alone-Betrachtung des Zielunternehmens kalkulieren (isolierte Betrachtung nur des Kaufobjekts). Dagegen sind mittelständische Unternehmen in der Lage, ihre strategischen Überlegungen für eine Übernahme in die Bewertung einfließen zu lassen. Im Wettbewerb um attraktive Zielunternehmen haben Mittelständler derzeit besonders gute Chancen, sich durchzusetzen. Voraussetzung ist, dass auch sie den Verkäufern ein hohes Maß an Transaktionssicherheit bieten können.

Um als mittelständisches Unternehmen auf solche Gelegenheiten gut vorbereitet zu sein, lohnt es sich, vorab das Finanzierungs-bzw. Verschuldungspotenzial des eigenen Unternehmens zu analysieren und die Ergebnisse mit der eigenen Wachstumsstrategie abzugleichen.  

Eine der wichtigen Fragen im Rahmen von M&A-Überlegungen lautet häufig: Welchen Kaufpreis kann und will ich mir als mittelständisches Unternehmen leisten? Einen Teil der Antwort liefert unter anderem die sogenannte „Verschuldungskapazität". Hierbei wird unter Berücksichtigung der aktuell am Markt realisierbaren Strukturen von Akquisitionsfinanzierungen abgeleitet, wie hoch der maximale Finanzierungsbeitrag von Fremdkapitalgebern für ihre Unternehmensübernahme sein könnte. In diese Analyse fließen u.a. die Unternehmens- und Finanzplanung, die bereits bestehende Unternehmensfinanzierung sowie die zukünftigen freien Cashflows des eigenen Unternehmens und der potenziellen Zielgesellschaft ein.

Die Analyse kann in einem ersten Schritt auf Basis öffentlich zugänglicher Zahlen, Branchenprognosen sowie eigener Erwartungen erfolgen. Darüber hinaus sollte die Analyse u.a. durch Überlegungen zur bestehenden Finanzierung der analysierten Unternehmen sowie zur vorhandenen Liquidität ergänzt werden.

Abhängig von

  • der bereits bestehenden Verschuldung,  
  • der freien Liquidität, die für die Akquisition eingesetzt werden soll,
  • dem Umfang der geplanten Investitionen und Ausschüttungen und insbesondere
  • dem strategischen Fit der Zielgesellschaft

können erste fundierte Einschätzungen zu einem Kaufpreis für die jeweilige Zielgesellschaft getroffen und ggf. Ideen zu Finanzierungskonzepten skizziert werden.

Gut aufgestellte Unternehmen können das aktuelle Umfeld nutzen, um durch strategische Akquisitionen die Unternehmensentwicklung voranzutreiben und ihre Wettbewerbsposition weiter zu stärken.

Dieser Beitrag wurde geschrieben von Bekim Asani, Partner bei Steinbeis M&A Partners GmbH in Hamburg. Bei Fragen zum Thema „M&A, Unternehmensbewertung und -finanzierung“ wenden Sie sich gerne an Lina Warnke (lina.warnke@aga.de) und Sean Needham (sean.needham@aga.de).

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