Hamburger Büromarkt im Aufschwung: Hohe Nachfrage und steigende Mieten

Der Hamburger Bürovermietungsmarkt hat im ersten Halbjahr 2024 mit einem stabilen Flächenumsatz überzeugt. Die Nachfrage ist vor allem auf Großabschlüsse zurückzuführen, wie den der Strabag in der City Süd (18.000 m²) und der Finanzbehörde in der Innenstadt (14.900 m²). Die Entwicklungen am Markt zeigen allerdings gemischte Signale. Die Leerstandsquote steigt leicht auf 4,2 Prozent und betrifft vor allem periphere Lagen sowie Objekte mit niedrigerer Qualität. Die Nachfrage nach zentralen, modernen Büroflächen bleibt hingegen hoch – und spiegelt sich in steigenden Mietpreisen wider. Die Spitzenmiete steigt weiter an und liegt inzwischen bei 35,50 €/m², die Durchschnittsmiete bei 21,50 €/m². Dabei suchen Unternehmen zunehmend nach ESG-konformen Büroflächen, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, was das Interesse an Neubauprojekten und Revitalisierungen weiter antreibt.

Interessant ist auch der neue Verhandlungsspielraum: Während Mieter angesichts unsicherer Zeiten oft flexiblere Laufzeiten und Sonderkündigungsrechte fordern, pochen Vermieter wegen hoher Ausbaukosten auf längere Vertragslaufzeiten. Im Gegenzug sind die Vermieter bereit, mit mietfreien Zeiten oder Ausbauzuschüssen Anreize zu setzen. Wirtschaftliche Unsicherheiten sowie geopolitische Entwicklungen könnten die Dynamik des Marktes in den kommenden Monaten bremsen. Der Hamburger Büromarkt steht zukünftig vor Herausforderungen, zeigt jedoch durch die steigende Flächennachfrage und eine stabile Preisentwicklung ein deutlich positives Signal – insbesondere für hochwertige, nachhaltige Flächen in zentralen Lagen.

Dieser Beitrag wurde verfasst von Hendrik Faden und Matthias Huss von der Savills Immobilien Beratungs-GmbH. Bei Fragen zum Thema wenden Sie sich gerne an Lina Warnke (lina.warnke@aga.de).