15.06.2023

Gesamtwirtschaftliche Lage wirkt sich auch auf das Gründungsgeschehen aus

Nachrichten | CB Artikel

Die aktuelle gesamtwirtschaftliche Lage führt zu einem deutlichen Rückgang des Gründungsgeschehens. Im Jahr 2022 sank dieses in Deutschland um 7 Prozent. Dies zeigt eine Untersuchung des Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und der Creditreform.

Während der Corona-Krise sind vor allem Gründungen im Bereich technologieorientierter Dienstleistungen und im Gesundheitssektor angestiegen. Besonders stark zurückgegangen sind die Gründungsaktivitäten im produzierenden High Tech-Bereich. Im Handel leiden, insbesondere durch die gestörten Lieferketten, Sektoren wie Bekleidung, Schuhe und Nahrungsmittel. Aufgrund der veränderten Konsummuster trat dagegen in den Bereichen Versand- und Internethandel sowie Spielwaren ein erhöhtes Gründungs­geschehen auf. Im Jahr 2022 deutete ein Rückgang im Bereich Versand- und Internethandel jedoch eine Rückkehr zur Normalität nach den Corona-geprägten Jahren an. 2022 stieg die Anzahl der Neugründungen lediglich im Energiesektor an. Die allgemein gute Lage auf dem Arbeitsmarkt für qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber macht die risikobehaftete Selbstständigkeit unattraktiv. Alles in allem ist der negative Trend des Gründungsgeschehens besorgniserregend und diverse Maßnahmen wie gezielte Förderungen, die Schulung unternehmerischen Denkens und ein Abbau der Hindernisse bei der Unternehmensgründung sind notwendig, um die deutsche Unternehmenslandschaft zukunftssicher zu gestalten.

Die Veröffentlichung ist unter diesem Link aufrufbar.

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