09.02.2022

FFP2-Masken im Einzelhandel

Nachrichten | CB Artikel

Der Wegfall von 2G erleichtert unsere Arbeit im Einzelhandel und macht Shoppen wieder attraktiver. Die Händlerinnen und Händler atmen auf und schöpfen Hoffnung, sich bald wieder auf ihr Geschäft konzentrieren zu können und nicht länger Ordnungshüter spielen zu müssen. Von Normalität sind wir dennoch weit entfernt. Die Auflagen für den Non-Food-Einzelhandel ändern sich an jeder Landesgrenze. In allen norddeutschen Bundesländern außer Schleswig-Holstein ist die FFP2-Maske nun für Kunden Pflicht, in Schleswig-Holstein reicht eine OP-Maske. In Niedersachsen und Bremen ist die FFP2-Maske zusätzlich auch für die Beschäftigten ein Muss. Das führt dazu, dass hier auch Empfehlungen zu Tragezeiten beachtet werden sollten. Nach unserem Verständnis der Verordnungen gilt die Pflicht zur FFP2-Maske für die Beschäftigten nur für den Verkaufsraum und Beschäftigte mit direktem Kundenkontakt. Die Masken sind vom Arbeitgeber kostenlos zur Verfügung zu stellen, dies gilt sowohl für die FFP2-Masken als auch für die in den weiteren norddeutschen Bundesländern erlaubten OP-Masken für Beschäftigte. Nach Empfehlung der Berufsgenossenschaften aus Juni 2020 sollte nach 75 Minuten Tragedauer eine Tragepause von 30 Minuten bei einer FFP2-Maske eingelegt werden. Für diese Tragepause besteht keine gesetzliche Verpflichtung. Es besteht ein theoretisches Haftungsrisiko, sollte ein zu langes Tragen der Maske bei einem Beschäftigten nachweisbar zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen und dies als Arbeitsunfall aufgenommen werden. Eine Tragepause ist allerdings nicht zwangsläufig eine Arbeitspause. Beschäftigte können für den Zeitraum der Tragepause in Bereichen eingesetzt werden, in denen keine FFP2-Maskenpflicht besteht. Möglich wäre auch ein Einsatz hinter physischen Barrieren aus Glas oder Plexiglas, wenn dabei zumindest eine medizinische Maske getragen wird. Die unterschiedlichen Regelungen sind in der Praxis kompliziert und für niemanden mehr nachvollziehbar. Der VMG setzt sich weiter für einheitliche Regelungen in den Bundesländern ein, damit wir auf den hoffentlich letzten Metern der Pandemiebekämpfung nicht die Menschen durch solche Absurditäten weiter verlieren.

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