23.10.2022

33. EuropaAbend des AGA mit Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck

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Zum 33. EuropaAbend begrüßte der AGA Unternehmensverband am 21. Oktober den Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Dr. Robert Habeck. Gemeinsam mit Hamburgs Zweiter Bürgermeisterin Katharina Fegebank hatte der AGA in das Ehemalige Hauptzollamt in der Hamburger Speicherstadt eingeladen. Im Anschluss an seine Festrede nahm der Minister an einem Politik-Talk mit Katharina Fegebank, Marcus Vitt (Norddeutscher Bankenverband) und AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse teil.

„Der Angriff auf die Ukraine ist auch ein Angriff auf das Wertesystem Europas. Er darf nicht erfolgreich sein, sonst gerät die innere Stabilität Europas ins Wanken. Wenn wir aufgeben, geben wir das Gründungsversprechen Europas auf“, so Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck. Er hob die Bedeutung des europäischen Binnenmarktes hervor: „Ihn müssen wir schützen, stärken und weiterentwickeln. Wenn wir damit erfolgreich sind, vertiefen wir die europäische Einigung.“ Denn ohne die wirtschaftliche Kraft, sei die demokratische Grundordnung in Gefahr.

„Im Angesicht der Krise und der Aggression ist es wichtiger denn je, die europäischen Werte mit aller Macht zu verteidigen“, betonte auch Katharina Fegebank. Es sei nötig, einerseits die Transatlantischen Beziehungen zu stärken und andererseits neue Partner zu suchen. „Wir müssen gute Handelsbeziehungen mit denen ausbauen, die unsere Werte teilen. Wir wollen CETA ratifizieren, die EU hat 2019 ein Freihandelsabkommen mit Vietnam geschlossen und Hamburg baut aktuell seine Handels- und Wirtschaftskooperation mit  Lateinamerika, mit Chile, Argentinien und Uruguay aus“, sagte die Zweite Bürgermeisterin.

AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse lenkte den Blick auf die Energiekrise. Sie müsse vorrangig gelöst werden: „Energie ist das Blut in den Lebensadern der Wirtschaft. Die massiven Preissprünge belasten viele kleine und mittlere Unternehmen stark. Um die Angebotsseite in dieser Notsituation zu stärken, müssen alle vorhandenen Potenziale für die Stromproduktion genutzt werden.“ Dazu gehöre auch, Widerstände gegen die erneuerbaren Energien mit Sachkenntnis und Augenmaß aus dem Weg zu räumen, so Kruse.

Marcus Vitt, Vorstandsprecher von Donner & Reuschel, sieht die Inflation als eine der größten Herausforderungen: „Wir erleben nach rund 40 Jahren tendenziell sinkender Inflationsraten und fallender Zinsen einen bedeutenden Regimewechsel. Doch obwohl die Null- und Negativzinsen auf lange Sicht überwunden sind: die Inflationsraten explodieren und sorgen dafür, dass die Realzinsen negativ verbleiben. Das wird die Wirtschaftslage in Europa noch jahrelang beeinträchtigen.“ Die Ursache dieser Schieflage sieht Vitt, der auch Vorstandsvorsitzender des norddeutschen Bankenverbandes ist,  im Versäumnis der EZB, rechtzeitig auf die lauernden Inflationsgefahren zu reagieren.

Der AGA dankt der Donner & Reuschel AG sowie Steinway & Sons für die Unterstützung des 33. EuropaAbends.

Fotos: Krafft Angerer

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