Groß- und Außenhandel in Niedersachsen: Kein Ergebnis nach 2. Tarifrunde

Volker Hepke, Verhandlungsführer des AGA für Niedersachsen, erklärt: „Dass Verdi bereits vor der heutigen Verhandlungsrunde – ohne deren Ergebnis zu kennen – zu Streiks und Kundgebungen aufgerufen hatte, ist bemerkenswert. Wir sehen darin ein klares Signal, dass die Gewerkschaft derzeit gar kein Interesse an einem Tarifabschluss hat. Die Arbeitgeberseite wollte heute zielführend weiterverhandeln, Verdi ganz offensichtlich nicht. Das ist weder im Sinne der Unternehmen noch der Beschäftigten.“

Während der AGA Unternehmensverband auf eine bewährte Laufzeit von 24 Monaten setzt, beharrt Verdi auf einem 12-monatigen Abschluss. „Eine kurze Laufzeit von nur 12 Monaten ist überhaupt nicht zielführend. Wir müssen die Unternehmen in der Lage halten, Arbeitsplätze zu sichern und zu schaffen. Sie benötigen dafür Planungssicherheit für das laufende Jahr und weite Strecken von 2024. Diese Sicherheit kann ihnen nur ein Tarifvertrag über die bewährten 24 Monate geben“, so Volker Hepke weiter.

Der AGA bietet den Beschäftigten eine Entgelterhöhung in zwei Stufen um insgesamt 6,1 Prozent bei einer Laufzeit von 24 Monaten: Die erste Stufe in Höhe von 4 Prozent soll im Dezember 2023 wirksam werden, die zweite mit 2,1 Prozent im Dezember 2024. Zusätzlich wird eine Inflationsausgleichsprämie von 1.400 Euro angeboten – je 700 Euro in diesem und im kommenden Jahr.

Verdi fordert bei einer Laufzeit von 12 Monaten eine Tariferhöhung von 13 Prozent, mindestens aber 400 Euro. Die Ausbildungsvergütung soll um 250 Euro steigen.

Die nächste Verhandlungsrunde findet am 13. Juli 2023 statt.

Im niedersächsischen Groß- und Außenhandel arbeiten in rund 14.000 Unternehmen 130.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte und 3.500 Auszubildende.