Groß- und Außenhandel in Niedersachsen: Auch 4. Tarifrunde bringt keine Einigung

Volker Hepke, AGA-Verhandlungsführer für Niedersachsen: „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Seit Mai haben die Arbeitgeber zwei Angebote unterbreitet, die weit jenseits der Tarifabschlüsse vergangener Jahre liegen. Verdi aber rückt keinen Millimeter von den ursprünglichen Forderungen ab und blockiert den Lohnzuwachs für die Beschäftigten. Die Gewerkschaft verweigert sich konsequent ernsthaften Verhandlungen in dem Irrglauben, völlig unverhältnismäßige Forderungen durchsetzen zu können. Tatsache aber ist, dass der Groß- und Außenhandel mit Umsatz- und Gewinneinbrüchen zu kämpfen hat. Wir können nur einen Abschluss akzeptieren, der natürlich die Beschäftigten besser bezahlt, unsere Unternehmen aber auch nicht überfordert.“

Der AGA bietet den Beschäftigten eine Entgelterhöhung in zwei Stufen um insgesamt 8 Prozent bei einer Laufzeit von 24 Monaten an: Die erste Stufe in Höhe von 5,1 Prozent soll zum 1. September 2023 wirksam werden, die zweite mit 2,9 Prozent zum 1. August 2024. Zusätzlich wird eine Inflationsausgleichsprämie von 1.400 Euro angeboten:

• 700 Euro (Auszubildende 50 Prozent, Teilzeitbeschäftigte zeitanteilig) in dem auf den Tarifabschluss folgenden Monat
• 700 Euro (Auszubildende 50 Prozent, Teilzeitbeschäftigte zeitanteilig) im Januar 2024

Verdi fordert bei einer Laufzeit von 12 Monaten eine Tariferhöhung von 13 Prozent, mindestens aber 400 Euro. Die Ausbildungsvergütung soll um 250 Euro steigen.

Im niedersächsischen Groß- und Außenhandel arbeiten in rund 14.000 Unternehmen 130.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte und 3.500 Auszubildende.