06.05.2019

Endlich Bundesliga! Hamburg Towers haben ihr Ziel erreicht

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Hamburg sehnt sich spätestens nach dem Abstieg des HSV aus der Fußball-Bundesliga nach Erstliga-Sport. Nicht zuletzt deshalb haben viele Hamburger große Hoffnungen in die Hamburg Towers gesetzt. Die wurden jetzt erfüllt. Am vergangenen Dienstag gewannen die Towers bei den Niners Chemnitz das fünfte Spiel der Play-off-Halbfinals in der ProA, der zweithöchsten deutschen Liga im Basketball, mit 78:72 (37:27). Damit war der Aufstieg geschafft. Am Sonnabend folgte in der „edel-optics.de Arena“ dann durch einen 99:94 (49:44)-Sieg gegen die Nürnberg Falcons noch die Krönung zum Zweitliga-Meister und der Gewinn des Doubles. Für den AGA Unternehmensverband gratuliert Hauptgeschäftsführer Volker Tschirch zum doppelten Erfolg. Seit 2015 sind die Towers bereits AGA-Mitglied. Wir beraten die Spieler bei der Berufsorientierung zu Beginn und nach der aktiven Karriere und geben dem Verein Tipps in rechtlichen Fragen.

Die Erwartungen waren riesig, das wusste Marvin Willoughby schon vor Saisonbeginn, als er dem AGA ein Interview für das Magazin 2019 gab. Der Geschäftsführer der 2013 gegründeten Hamburg Towers Basketball-Betreibergesellschaft mbH setzte sich damals aber lieber realistische Ziele: „Wir wollen sportlich so weit kommen wie nie zuvor und in dieser Saison um den Aufstieg mitspielen“, sagt der 35-fache Nationalspieler und ehemalige Teamkamerad von Dirk Nowitzki im Sommer 2018. Dieses Ziel hat er mit einem motivierten Team jetzt erreicht, auch wenn die beiden Finalspiele um die Meisterschaft noch ausstehen. Die Planungen für die erste Bundesliga-Saison der Vereinsgeschichte haben trotzdem längst begonnen.

Marvin Willoughby ist Sportler durch und durch – aber längst auch Unternehmer und Arbeitgeber, der sich seiner Verantwortung neben dem Basketballfeld voll bewusst ist. „Man muss sich immer fragen, ob die selbst gesteckten Ziele realistisch sind und was man bereit ist, für das Erreichen der Ziele zu investieren“, erklärt der 2,02 Meter große Hamburger. In Bezug auf die Hamburg Towers heißt das: Die Bundesliga ist keine Utopie, setzt aber sehr viel Engagement von Seiten des Vereins und vor allem der Sponsoren voraus. „Den Etat für die Bundesliga stemmen zu können, ist die größte Hürde“, erklärt der ehemalige Flügelspieler. Die gilt es jetzt zu nehmen. Aber es sieht alles danach aus, dass auch dieser Schritt gelingt.

Das Umfeld der Hamburg Towers ist bereits erstklassig. Zu den Heimspielen ist die 3.400 Zuschauer fassende „edel-optics.de Arena“ regelmäßig ausverkauft. Mit dem Amerikaner Mike Taylor wurde im Sommer 2018 außerdem ein erfahrener Profi-Coach verpflichtet, der zuvor die polnische Nationalmannschaft trainierte und dem bereits 2006 mit Ulm der Aufstieg in die Bundesliga gelang. Mike Taylor kam aber nicht wegen des großen Geldes nach Hamburg – ihn haben Marvin Willoughby und seine Kollegen mit ihrem überzeugenden Gesamtkonzept an die Elbe gelockt.

„Wir sehen die Hamburg Towers als Stadtentwicklungsprojekt und wollen mit dem Basketballsport ein Angebot schaffen, bei dem die soziale Verantwortung eindeutig vor der Gewinnmaximierung steht“, erklärt Willoughby, der selbst in Wilhelmsburg unweit der Towers-Heimspielstätte aufgewachsen ist. An diesem Ziel hat sich auch nach dem Aufstieg nichts geändert, auch wenn die Arbeit mit dem Bundesliga-Aufstieg nicht gerade weniger geworden ist.

Fotos (2): MSSP - Michael Schwartz Photographie