04.08.2016

Der Mensch im Mittelpunkt der Digitalisierung?

Nachrichten | Events

E-Commerce, Social Media, Content Marketing – die Digitalisierung hat in allen Unternehmensbereichen Einzug gehalten. Die Digitalkonferenz NEXT am 22. Und 23. September beleuchtet das Thema nun von einem überraschenden aber eigentlich doch so naheliegenden Punkt aus: vom Menschen. „Consumer first, User first, Human first“ ist der Focus, unter dem die Konferenz zahlreiche Experten versammelt. Nicht die technische Revolution, sondern der Mensch und Kunde soll wieder im Mittelpunkt stehen. Nur er hat die Digitalisierung geschaffen und ihm soll sie schließlich nutzen. Die Kommunikationsagentur Faktor 3 ist einer der Initiatoren der Digitalkonferenz. Der AGA sprach mit Vorstand Volker Martens über die Ziele und Inhalte des diesjährigen Treffens. 

Herr Martens, dass ausgerechnet eine Digitalkonferenz hauptsächlich den Menschen und nicht die Technik in den Blick nimmt, scheint erfrischend neu, aber auch logisch. Warum haben Sie diesen Fokus für 2016 gewählt?

Der Blick auf das technisch Machbare verstellt häufig den Blick für die viel wichtigeren Trends – wie werden sich die Kunden und Verbraucher im Umfeld von zahlreichen digitalen Technologien verhalten? Wie wird der Alltag gestaltet, wie verändert sich die Definition von „Besitz“? Wie werden zukünftig Kaufentscheidungen gefällt? Die NEXT Conference ermöglicht Entscheidern einen Überblick über die wesentlichen digitalen Trends, die das Consumer-Verhalten von morgen beeinflussen – und liefert damit wichtige Impulse für die Anpassung der Wertschöpfungskette hiesiger Unternehmen. 2016 stellen wir auf der NEXT das Spannungsfeld zwischen Mensch und Maschine ins Zentrum. Unter dem Motto „It’s me, your digital ego“ diskutieren bei der NEXT internationale Experten darüber, welche Auswirkungen digitale Innovationen auf das Verhalten der Menschen und Konsumenten von morgen und damit auf die Beziehungen zu Unternehmen haben werden. Aktuelles Beispiel sind die Ankündigungen von Facebook, den Messenger-Service mit ChatBot-Schnittstellen zu erweitern. Es gibt bereits zahlreiche Anwendungsfälle, in denen nicht mehr das Call-Center Aufträge und Beschwerden entgegennimmt, sondern AI-Maschinen direkt über das Smartphone mit dem Kunden kommunizieren. 

Sie versammeln zahlreiche Experten aus der digitalen Welt – viele davon aus großen Konzernen. Welche Themen sind aus Ihrer Sicht für kleine und mittelständische Unternehmen von besonderem Interesse?

Mittelständische Unternehmen müssen im Umfeld der digitalen Transformation wesentlich smarter agieren als die Tanker der deutschen Wirtschaft. Wo Siemens oder Daimler Millionen in innovative Start-up-Technologien investieren, in der Hoffnung auf einen Treffer, ist der Mittelstand in Tugenden wie Geschwindigkeit, Netzwerk, Anpassungsfähigkeit und Kunden-Know-how gefordert. Die NEXT Conference kann helfen, einen Überblick über die Strategien und Fehler anderer Unternehmen zu gewinnen, um dann selbst teure Fehltritte zu vermeiden. Es wird vier große Programm-Blöcke geben: Consumer-Verhalten, die Rolle des Product Design in einer digitalen Welt, Strategien für den Umgang mit Plattformen wie Airbnb, Uber, WeChat, den GAFA-Playern Google-Amazon-Facebook-Apple und die wachsende Rolle der Künstlichen Intelligenz. Erweitert wird der Input durch zahlreiche Workshops und Themenstränge zu Virtual Reality, Online-Marketing und IOT-Themen.

Die Vielfalt und Komplexität der Themen wirkt häufig erdrückend – welches Thema darf ein Unternehmen auf keinen Fall unterschätzen?

Aus meiner Perspektive wird der Umgang mit Daten zum zentralen Thema der Digitalisierung. Von der Erfassung, Verknüpfung bis hin zur Umstellung der unternehmensweiten Entscheidungsprozesse auf Basis belastbarer Fakten. Zukünftig werden Daten von fast allen Dingen und Menschen sowie deren Reaktionen und Verhaltensmustern vorliegen. Diese Daten und deren Verknüpfung ermöglichen die Identifikation von neuartigen Services und Produkten, die im Wettbewerb den Unterschied machen. Ein gutes Beispiel sind Plattformen wie Amazon, Airbnb, Netflix, Booking.com und andere. Durch permanentes Lernen und Verknüpfen der Daten entsteht ein spezifisches Know-how, das von Konkurrenten kaum aufzuholen ist. Solche zentralen Plattformen werden in weiteren Branchen entstehen – ein Beispiel ist das Thema Mobility in der Verknüpfung sich ergänzender Mobilitätskonzepte.

Was sind Ihre persönlichen Highlights der NEXT16?

Ich freue mich auf den internationalen Trendüberblick von David Mattin zum Opening der NEXT16, den Designer und Buchautor Golden Krishna von Google und natürlich auf Brian Solis – ein weltweit bekannter Experte für digitale Trendthemen. Nachmittags wird dann unsere Virtual Reality Lounge mit Demos und Geräten zum Ausprobieren ein Highlight, aber auch die zahlreichen Workshops mit den Sprechern der NEXT16. Abends geht’s dann direkt in das Nachtleben mit den ganzen Konzerten des Reeperbahn Festivals. Es gibt unglaublich viele spannende Themen und Vorträge.

Die NEXT 2016 findet am 22. und 23. September 2016 auf der Reeperbahn in Hamburg, hauptsächlich im Schmidts Tivoli statt. Der Eintritt kostet regulär 690 Euro für beide Tage inklusive Eintritt zum Reeperbahn-Festival, AGA-Mitglieder zahlen nur 495 Euro. Mehr Informationen und eine Anmeldemöglichkeit finden Sie unter: www.nextconf.eu

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