13.07.2016

Wie Sie gute Beschäftigte in Ihrem Unternehmen halten

Nachrichten | Employer Branding

Wir lesen es täglich: Wie wir eine gesunde Work-Life-Balance leben, wie wir effizienter arbeiten, wie wir unser Team oder gleich das ganze Unternehmen führen. Meist sind die Ratschläge allgemein gehalten. Wer sagt nicht von sich selbst, dass er leistungsbereit ist und nach vorne schaut? Dann ist doch alles gut, oder? Und doch gibt es sie: die Zahlen und Statistiken, die uns aufzeigen, dass die Realität anders aussieht.

„Arbeiten 4.0“ ist das Thema der Gegenwart. Manche Dinge bleiben hingegen so, wie wir sie kennen: Menschen suchen Aufstiegsmöglichkeiten, möchten weniger oder mehr arbeiten. Sie gehen in Rente oder ziehen um. Auch Krankheiten gehören zum Leben. All diese Faktoren bestimmen das Arbeitsleben nicht erst seit gestern und werden es auch in Zukunft tun. Mobilität, lebenslanges Lernen, die Anforderungen der Generation Y an eine moderne Arbeitswelt sind einige Stichworte, mit denen Unternehmer heute arbeiten können, wollen und müssen. Und sie beeinflussen die Fehlzeiten- und Fluktuationsstatistiken, die entscheidend auf den Unternehmenserfolg einwirken. Der AGA Unternehmensverband untersucht aus diesem Grund jährlich beide Kennzahlen bei seinen Mitgliedsunternehmen in Norddeutschland. Im Gegensatz zu anderen Studien ermittelt der AGA die tatsächliche Anzahl der Abwesenheitstage, unabhängig vom Vorliegen einer Krankmeldung.

Nein, nicht immer. Neben die vom Unternehmen grundsätzlich nicht beeinflussbare (Rente, Tod) tritt eine beeinflussbare Fluktuation, die in arbeitnehmerseitigen Kündigungen zum Ausdruck gebracht wird. Im Groß- und Außenhandel in Norddeutschland lag die gesamte Fluktuationsquote 2015 bei 10,2 Prozent (2014: 9,7 Prozent). Jeder zehnte Beschäftigte hat damit 2015 seinen Arbeitsplatz verlassen oder gewechselt. In den Sonstigen Dienstleistungen ist sie von 11,8 Prozent auf 12 Prozent angestiegen. Welcher Anteil hätte unternehmerisch verhindert werden können?
Fehlzeiten, und dabei insbesondere der Arbeitsausfall durch Krankheit, richten hohe volkswirtschaftliche Schäden an. Standen früher eher Arbeitsunfälle oder körperliche Belastungen im Vordergrund, sind es heute oft psychische Faktoren. Im Groß- und Außenhandel waren die Beschäftigten im Durchschnitt 5,5 Prozent der potenziellen Arbeitstage aufgrund von Krankheit nicht anwesend. Im Dienstleistungsbereich lag die Quote bei 6,7 Prozent.

Wichtig für die Unternehmens- und Personalleitung ist eine sorgfältige Analyse der Ursachen von Fluktuation und Fehlzeiten. Aufschluss können systematisch geführte Feedback- und Exit-Gespräche geben. Regelmäßige Gespräche oder Umfragen über die Zufriedenheit am Arbeitsplatz bilden wesentliche Ansatzpunkte. Gesellschaftlich relevante Themen wie die Work-Life-Balance, ein Generationenmix, die Gestaltung von Arbeitszeiten, -plätzen und -orten sind zu beachten. Im Einflussbereich des Arbeitgebers liegen auch flexible Entlohnungssysteme und -anreize wie Altersversorgung oder Jobtickets.

Unternehmen, die wissen möchten, wo sie stehen, haben die Möglichkeit, sich und die Arbeit, die sie bieten, zertifizieren zu lassen. Zum Beispiel mit dem Siegel Anerkannt Gute Arbeitgeber. So stärken Firmen ihre Position im Wettbewerb um neue Fachkräfte und erhöhen für die Belegschaft die Identifikation mit dem Betrieb. Verlassen Sie sich nicht auf allgemeine Tipps. Gehen Sie Ihren Stärken auf den Grund. Und gehen Sie in die Offensive und in den Austausch mit Ihren Beschäftigten. Für eine gemeinsame Zukunft.

Erschienen im Juni 2016 in Business & People

AGA-SiegelZufriedenheit am Arbeitsplatz

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