29.08.2016

F. REYHER Nchfg.: Immer die richtige Verbindung

Nachrichten | Unternehmensportrait

Wie von Geisterhand bewegt, schnellt das fast 40 Meter hohe Regalbediengerät in die schmale Lücke zwischen zwei ebenso hohen Regalen, greift sich zielsicher eine Palette und kehrt an seinen Ausgangspunkt zurück, um die Waren auf die Fördertechnik zu stellen. Das Auge kann kaum erfassen, wie viele Produkte in dem riesigen Lager auf ihre Abholung warten. Und kaum jemand, der den Haferweg im Stadtteil Hamburg-Altona entlangfährt, kann sich vorstellen, was sich hinter den Mauern der F. REYHER Nchfg. GmbH & Co. KG befindet – nämlich eines der größten und modernsten Hochregallager Deutschlands mit rund 130.000 verschiedenen Artikeln aus dem Bereich Verbindungselemente und Befestigungstechnik.

Darunter versteht man aber nicht nur Schrauben und Muttern, die wir vom Hausgebrauch kennen, sondern auch hochtechnisierte und spezialisierte Produkte, die zum Beispiel im Maschinenbau, im Stahl- oder Metallbau oder im Windkraftbau benötigt werden.

Die Geschichte des Unternehmens geht auf seinen Gründer Ferdinand Reyher zurück, der 1887 einen Handel für Schiffsartikel, Eisenwaren und Werkzeuge direkt am Hamburger Hafen, Erste Vorsetzen, eröffnete. 1901 übernahmen Karl Tede und Otto Meyer die Firma. Seitdem heißt das Unternehmen F. REYHER Nchfg. Nach dem 2. Weltkrieg begann der Wiederaufbau und das Unternehmen spezialisierte sich auf den Handel mit Verbindungselementen und 1959 zog REYHER an den heutigen Firmensitz nach Hamburg-Altona. Ab den 80er Jahren wuchs das Unternehmen kontinuierlich, neue Gebäude wurden in Betrieb genommen, neue Geschäftsfelder und Absatzmärkte erschlossen. Und auch in Sachen Digitalisierung war REYHER ein Vorreiter und eröffnete 1998 seinen Internetauftritt mit der ersten Version seines Webshops.

Das Wachstum des Unternehmens lässt sich auch am Umsatz ablesen: Zum 100. Geburtstag 1987 betrug der Umsatz 75 Millionen Mark (rund 38,4 Millionen Euro), 2007 lag er schon bei 200 Millionen Euro und 2015 bei rund 285 Millionen Euro. Deswegen sind die Geschäftsführer des Unternehmens auch zufrieden: „Die Tendenz ist weiter steigend, trotz der unsicheren weltwirtschaftlichen Lage und der Volatilität der Rohstoffpreise“, sagt Geschäftsführer Klaus-Dieter Schmidt. Deutlich mehr Kopfzerbrechen bereitet den Geschäftsführern der Mangel an geeignetem Fachpersonal: „Da kommen massive Probleme auf uns zu. So hatten wir 2015 rund 400 Bewerbungen auf unsere Ausbildungsstellen, 2016 waren es nur noch 170 Bewerbungen. Und die Lage wird sich in den kommenden Jahren definitiv nicht verbessern“, so Schmidt. Prinzipiell kann sich das Unternehmen vorstellen, auch Flüchtlinge einzustellen. Schmidt: „Bei uns gilt: Es kommt nicht darauf an, wo jemand herkommt, es kommt darauf an, wohin er will. Doch aktuell stimmen die Rahmenbedingungen für die Einstellung von Flüchtlingen noch nicht. Der größte Knackpunkt sind die mangelnden Sprachkenntnisse.“

Trotz aller Herausforderungen – REYHER will auch in Zukunft wachsen. „Wir haben mit dem Bau eines neuen Hochregallagers für weitere 40.000 Palettenplätze mit angeschlossenem Bürogebäude begonnen, das Anfang kommenden Jahres fertig sein soll. „Mit dieser Erweiterung sichern wir weiter unseren Standort am Haferweg, zentral in der Stadt“, sagt Geschäftsführer Dr. Peter Bielert.
Garant für einen reibungslosen Ablauf sind die mehr als 650 Mitarbeiter, die bei REYHER beschäftigt sind. Einer von ihnen ist Sebastian Schröder, der seit fast 11 Jahren im Unternehmen und in der Wareneingangsprüfung beschäftigt ist. Er koordiniert rund 20 Kollegen. „Wir sind ein eingespieltes Team, in dem es Spaß macht zur arbeiten. Es erwarten uns immer neue Aufgaben, die wir dann auch zuverlässig bewältigen.“ Im Wareneingang erfolgen täglich rund 1.600 Einlagerungen, mit einer Eingangstonnage von mehr als 300 Tonnen, rund 500 Paletten und 1.000 Behältern.

Direkt nebenan arbeitet Frank Poggensee, der die Qualitätstechnik leitet. Er ist dafür zuständig, dass die hohen Ansprüche, die REYHER an sich und seine Zulieferer stellt, auch tatsächlich eingehalten werden. Mit modernster Technik werden die angelieferten Produkte auf die Einhaltung der geforderten Eigenschaften überprüft.  Es werden Materialanalysen durchgeführt, die mechanischen Eigenschaften getestet sowie die Härte oder die Schichtdicken von Korrosionsschutzüberzügen getestet. „Natürlich haben wir auch schon Produkte ablehnen müssen, weil sie nicht unseren Ansprüchen genügten“, berichtet Frank Poggensee.

Weiter geht es zum vollautomatisierten Hochregallager, das mehr als 36.000 Palettenplätze hat und 36 Meter hoch und 108 Meter tief ist. Hier lagert der Nachschub für die eingehenden Bestellungen, die in den folgenden Hallen kommissioniert und zum Abtransport in die ganze Welt bereitgemacht werden. Täglich werden so 19.000 Positionen mit einem Gesamtgewicht von 285 Tonnen verschickt.

Ganz in der Nähe finden wir Helge Barchanski. Der Diplom-Kaufmann ist seit 15 Jahren bei der Firma REYHER und Leiter Markt-Lösungen. „Ich verstehe meinen Job als Schnittstelle zwischen den Kunden und unserem Unternehmen. Bei mir stehen die Prozesse im Vordergrund, was nichts anderes bedeutet, als dass der Kunde zum richtigen Zeitpunkt die Waren in ausreichender Menge vor Ort hat.“ Im Mittelpunkt steht dabei das Kanban-System „ROM – REYHER Order Management“.

Mit modernster Technik, immer neuen Ideen und einer schon fast sprichwörtlichen Qualität hat REYHER sich in den vergangenen Jahren zu dem entwickelt, was es heute darstellt: ein hochspezialisierter Großhändler mit weltweiten Kontakten, der immer noch auf Wachstum ausgerichtet ist.

Die Verbindung zwischen der Firma F. REYHER Nchfg. und dem AGA ist seit Jahren eng und von Vertrauen geprägt, zumal Dr. Bielert seit 2013 im Präsidium des Unternehmensverbandes sitzt. „Der Verband ist gut vernetzt und ist in der Öffentlichkeit präsent. Bei allen Sachfragen stand der AGA uns immer kompetent zur Seite“, so Dr. Bielert. Der AGA freut sich über das Engagement der F. REYHER Nchfg. im Verband und auf die weitere Zusammenarbeit.

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